Förderung der Gesundheitskompetenz

Gesundheitsinformationen finden und richtig verstehen

Bei gesundheitsbezogenen Fragen gewinnt das Internet zunehmend an Bedeutung. Doch vielen fällt es schwer, gesundheitsrelevante Informationen zu verstehen und angemessen damit umzugehen. Unterstützung können hier Ärztinnen und Ärzte bieten; auch stellt die Förderung der Gesundheitskompetenz einen wesentlichen Ansatzpunkt dar.

Suche im Internet
© Paulus Nugroho R - Fotolia.com

 

Wie suchen Patientinnen und Patienten, was finden sie und wie gehen sie mit den Informationen um? Diesen Fragen ist die Bertelsmann Stiftung nachgegangen und hat die Ergebnisse nun in der Publikationsreihe SPOTLIGHT Gesundheit veröffentlicht.

Grundlage ihrer Untersuchung stellen 36 Tiefeninterviews mit Patientinnen und Patienten sowie eine Analyse ihres Suchverhaltens im Web dar. Ergänzend wurde eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt.

Wie die Ergebnisse zeigen, schätzen Patientinnen und Patienten Dr. Google als Ergänzung zum Arzt/zur Ärztin. Mehr als die Hälfte der Befragten ist mit den im Internet gefundenen Informationen immer oder meist zufrieden. Auch in den Interviews bestätigen die Teilnehmenden, dass sie finden, wonach sie suchen. Dennoch räumen 65 Prozent der Befragten ein, dass vertrauenswürdige Informationen schwer zu erkennen seien.

Zudem zeigen die Ergebnisse, dass neben der Suche nach Informationen auch emotionale Unterstützung im Web eine große Rolle spielt. Wie die Tiefeninterviews belegen, wird oftmals auch unbewusst nach Sicherheit, Zuspruch, Austausch und Ablenkung gesucht.

Weiterhin zeigen die Autorinnen und Autoren Handlungsempfehlungen auf. So sollten Ärztinnen und Ärzte Patientinnen und Patienten stärker bei der webbasierten Suche nach Gesundheitsinformationen unterstützen und Angebote empfehlen können. Dazu sei allerdings mehr Zeit für Gespräche notwendig. Auch sollte zukünftig der Fokus stärker auf die systematische Bekämpfung gezielter Fehlinformationen gelegt werden, so die Autorinnen und Autoren.


Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz

Ein weiterer Ansatzpunkt ist die Förderung der Gesundheitskompetenz von Nutzerinnen und Nutzern. Denn wie eine Studie der Universität Bielefeld zeigt, fällt es vielen Menschen schwer, gesundheitsrelevante Informationen zu verstehen und angemessen damit umzugehen. Dagegen will ein Expertenteam mit dem "Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz" nun vorgehen. Der Plan umfasst 15 konkrete Empfehlungen, die alle gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure einbinden und darauf abzielen, sowohl das Gesundheitssystem nutzerfreundlicher zu gestalten als auch die Gesundheitskompetenz des Einzelnen zu fördern.


Weiterführende Informationen

Die Publikation "SPOTLIGHT Gesundheit" steht Interessierten hier kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Weiterführende Informationen zum Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz finden Sie hier.

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