Konsum von Alkohol und illegalen Substanzen

Drogenkonsum in der Partyszene - mehr Beratung vor Ort wird gewünscht

Diejenigen, die Drogen konsumieren, wünschen sich mehr Beratung und Aufklärung. Dies legt die von Dr. Felix Betzler, Charité Berlin, geleitete Studie zu Drogenkonsum und zu Erwartungen an Präventionsangebote nahe.

Bierglas auf einem Tisch
© ccvision.de

 

Dass für viele Clubbesucherinnen und Clubbesucher zur Party auch der Konsum von Alkohol und illegalen Substanzen zählt, ist lange bekannt. Darüber gab es bisher zwar viele Berichte, jedoch wenig gesicherte Daten. Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in Berlin hat deshalb im vergangenen Jahr die Studie "Substanzkonsum und Erwartungen an Präventionsangebote in der Berliner Partyszene" initiiert. Betzler et al. befragten dafür Feierlustige online sowie in Clubs, Bars und Warteschlangen. Darüber hinaus interviewten sie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Rettungsdienst, Suchtprävention, Polizei und Clubs. Insgesamt nahmen 877 Personen an der Studie teil.

Bei den meisten der Befragten, die angaben, Drogen zu nehmen, handelte es sich nicht um Süchtige, sondern um Freizeitkonsumierende. Sie konsumieren Drogen, um ihre Stimmung zu beeinflussen, Aktivitäten zu intensivieren, körperliche Effekte wahrzunehmen, soziale Kontakte leichter zu knüpfen oder um länger wach zu bleiben.

Fast 88 Prozent der Befragten aus der Partyszene hatten im zurückliegenden Monat Alkohol getrunken. Mehr als die Hälfte (62,3%) konsumierte im besagten Zeitraum Cannabis, dicht gefolgt von Amphetamin (50,3%) und Ecstasy (49,1%). Rund ein Drittel nahm Kokain und Ketamin (36% bzw. 32,2%) ein. LSD hatten immerhin 12 Prozent zu sich genommen. Kaum eine Rolle spielten dagegen Heroin, Crystal Meth und Legal Highs.

Im Rahmen der Studie wurden auch die Erwartungen untersucht, die Mitglieder der Partyszene an Präventionsangebote stellen. Die mit Abstand größte Gruppe (55%) wünschte sich mehr Beratung und Aufklärung. Die in der Untersuchung befragten Expertinnen und Experten sprachen sich vor allem für aufsuchende und akzeptierende Informations- und Beratungsangebote aus - und zwar vor Ort. Im Zuge dessen sei auch die Schulung des Personals in Clubs, wie Türsteher und Barkräfte, bedeutsam, um Drogenkonsum und Drogensucht etwas entgegen zu setzen.

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