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Kommunale Gesundheitsförderung

Handlungsempfehlungen für kommunale Strategien

Im Jahr 2018 wurde der Ergebnisbericht des GKV-Bündnisses für Gesundheit „Evidenzlage kommunaler Strategien der Prävention und Gesundheitsförderung: Eine Literatur- und Datenbankrecherche“ veröffentlicht. Nun ist ein englischsprachiges Review, das auf diesem Bericht fußt, erschienen und bereitet die Erkenntnisse für die internationale wissenschaftliche Community auf.

Grafik Lupe liegt auf Stadtplan
© Foto Flare - Fotolia.com

 

Bereits 2018 ist der Ergebnisbericht des GKV-Bündnisses für Gesundheit „Evidenzlage kommunaler Strategien der Prävention und Gesundheitsförderung: Eine Literatur- und Datenbankrecherche" erschienen. Der im Februar 2022 veröffentlichte Review „State of evidence on municipal strategies for health promotion and prevention: a literature and database research (Scoping Review)” fußt auf der gleichen Untersuchung und wurde jetzt für die internationale wissenschaftliche Community aufbereitet und als Open Access zur Verfügung gestellt.

Kommunen nehmen bei der Umsetzung lokaler und sektorübergreifender Strategien zur Gesundheitsförderung und Prävention eine Schlüsselrolle ein. Ziel der Untersuchung war die Erstellung eines Überblicks über Maßnahmenzuschnitte der kommunalen Gesundheitsförderung und Prävention unter Berücksichtigung der Zielgruppen und Projektbeteiligten sowie der Evidenzlage zu Strategien und speziellen Ansätzen kommunaler Gesundheitsförderung.

Die drei zentralen Forschungsfragen lauteten:

  • Welche Strategien und Maßnahmen kommunaler Gesundheitsförderung und Prävention gibt es und welche Ansätze (z. B. Förderung von Gemeindekapazität, planvolles Vorgehen, Koordinierung und Strukturbildung) verfolgen sie?
  • Welche Zielgruppen und Handlungsfelder werden mit den im Rechercheprozess identifizierten kommunalen Aktivitäten adressiert?
  • Welche Erkenntnisse gibt es hinsichtlich der verfügbaren Evidenz zu Wirksamkeit und Implementierung der entsprechenden Strategien und Maßnahmen sowie der darin verfolgten Ansätze?

Handlungsempfehlungen für kommunale Praxis

Die ermittelten fördernden Faktoren kommunaler Prävention und Gesundheitsförderung wurden in folgende acht Handlungsempfehlungen überführt (Quilling et al., 2018, S. 44, ff.):

  1. Planungsprozesse der Stadt- und Quartiersentwicklung für mehr gesundheitliche Chancengleichheit anregen und erleichtern.
  2. Bildung und Erhalt strategischer Allianzen stärken und unterstützen.
  3. Partizipation gewährleisten.
  4. Niedrigschwellige Zugänge zur Gesundheitsförderung in der Kommune erschließen und lokale Partnerinnen und Partner systematisch einbinden.
  5. Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in kommunal vorhandenen Strukturen verankern.
  6. Theorieentwicklung und Forschung forcieren.
  7. Kommunale Gesundheitsförderung und Prävention auf Nachhaltigkeit ausrichten.
  8. Evidenzbasierung in der Gesundheitsförderung programmatisch neu ausrichten.
Die Empfehlungen werden im Ergebnisbericht des GKV-Bündnisses für Gesundheit weiter ausgeführt.

Die Erkenntnisse aus diesem Ergebnisbericht des GKV-Bündnisses für Gesundheit können u. a. als eine Grundlage für die Entwicklung von Unterstützungsangeboten zur kommunalen Gesundheitsförderung im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit nutzbar gemacht werden. Außerdem sollen sie einen Beitrag dazu leisten, diejenigen Strategien, Ansätze und Maßnahmen voranzubringen, die im Rahmen eines kommunalen Lebensweltansatzes im Sinne des Präventionsgesetzes die Zielvorgabe der gesundheitsbezogenen Verhaltens- und Verhältnisprävention miteinander verknüpfen und dabei theorie- und evidenzbasiert zur Umsetzung bringen.


Hier finden Sie die den Ergebnisbericht des GKV-Bündnisses für Gesundheit „Evidenzlage kommunaler Strategien der Prävention und Gesundheitsförderung: Eine Literatur- und Datenbankrecherche" (PDF).

Zur englischsprachigen Publikation von Prof. Dr. Eike Quilling, Vivien Mielenbrink, Anke Osterhoff, Stefanie Terhorst, Patricia Tollmann und Stefanie Kruse „State of evidence on municipal strategies for health promotion and prevention: a literature and database research (Scoping Review)" gelangen Sie hier.