Gesundheitsförderung to go

Mobile Apps als digitale Präventionshelfer

Fitter, gesünder und leistungsfähiger durch digitale Präventions-Apps? Oft ist die Nutzung von Apps kostenlos und dennoch versprechen sie viel: ein gesünderes Leben und Schutz vor Krankheiten. Doch was leisten digitale Angebote tatsächlich für Prävention und Gesundheitsförderung?

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© Paulus Nugroho R - Fotolia.com

 

Wer im App-Store das Stichwort "Gesundheit" eingibt, erhält viele hunderttausend "Treffer". Die Hälfte der Deutschen nutzt bereits Gesundheits-Apps, Tendenz: stark steigend.

Besonders beliebt sind digitale Begleiter, die mit Hilfe von Sensoren unsere Vitaldaten messen, analysieren und bewerten. Hierzu zählen zum Beispiel Schritt-, Herzschlag- und Blutdruckmesser.

Aber Apps können noch mehr: Zum Beispiel dokumentieren sie persönliche Schlaf-, Trink- und Ernährungsgewohnheiten oder das Gewicht. Dann verbinden sie diese Daten mit Nutzereingaben zu persönlichen Gewohnheiten, Körpertemperatur, Schmerzempfinden, Sexualverhalten oder Zykluswerten.

So können Apps den Eisprung errechnen, zu einem bestimmten Verhalten raten oder im Alltag an die Medikamenteneinnahme erinnern. Es entsteht ein komplexes Bild von der gesundheitlichen Situation des Einzelnen, außerdem wird die Alltags- und Lebensführung dokumentiert.

Dies alles machen die Apps online, vernetzt, 24 Stunden lang und häufig gekoppelt mit der Ortungsfunktion des Smartphones. Auf diese Weise sammeln Apps umfangreiche persönliche Daten über einen Menschen. Doch das birgt das Risiko, dass Privat- und Intimsphäre verletzt werden. Denn die Rahmenbedingungen für Datenschutz und Persönlichkeitsrechte sind nicht bei jeder App transparent. Hinzu kommt, dass viele Menschen nicht wissen, wie sie ihre Privatsphäre und ihre Daten selbst schützen können.


Qualitätsgesichertes Präventionswissen online

Kaum ein Patient, der heute nicht "Doktor Google" konsultiert, bevor er zu seinem Hausarzt geht. Zahlreiche Plattformen und Online-Dienste versorgen Menschen einfach und rund um die Uhr mit Informationen zu Prävention von Krankheiten. Grundsätzlich ist es richtig und sinnvoll, dass alle Menschen freien Zugang zu medizinischen Informationen haben. Doch welche Angebote sind qualitätsgesichert?

Online-Angebote, die durch die Health on the Net Foundation oder das Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem (afgis) zertifiziert sind, bieten eine Bewertung der Apps an. Entsprechende Siegel finden sich meist oben auf der Startseite eines Gesundheitsportals.

Zudem prüft und bewertet das Zentrum für Telematik und Telemedizin (ZTG) mit seiner "AppCheck" digitale Angebote und berichtet über die Ergebnisse. Transparente und qualitätssichere Gesundheitsinformationen haben eine wichtige Aufgabe: Sie vermitteln Gesundheitskompetenz und helfen Menschen, eigenverantwortliche mit ihrer Gesundheit umzugehen.

Doch für ein umfassendes "Empowerment" der Nutzerinnen und Nutzer im Umgang mit digitalen Präventionsangeboten braucht es mehr: Sie müssen die Kompetenz erwerben, Risiken zu erkennen und sich davor zu schützen. Dies kann gelingen, wenn digitale Medienkompetenz zur Nutzung von Gesundheits-Apps fester Bestandteil der gesundheitlichen Aufklärung und Information wird.

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