Kinder- und Jugendreport 2018

Zu wenig Bildung macht krank

Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat den Kinder- und Jugendreport 2018 vorgelegt. Die Abrechnungsdaten von versicherten Kindern und Jugendlichen belegen den Zusammenhang zwischen Armut, Bildung und Gesundheit. Kinder von Eltern ohne Bildungsabschluss leiden öfter an chronischen Krankheiten.

Die Universität Bielefeld wertete im Auftrag der DAK-Gesundheit die Daten von rund 600.000 Kindern und 430.000 Eltern aus. Die Ergebnisse waren eindeutig: Je niedriger der Bildungsstatus, desto höher ist das Risiko, dass die Kinder krank werden.

Im Alter zwischen fünf und neun Jahren leiden sie bis zu zweieinhalbmal häufiger an gesundheitsgefährdendem Übergewicht als Akademikerkinder. Bei Karies gibt es 2,8-mal so viele Fälle. Bis zu 45 Prozent häufiger sind auch Sprach- und Sprechprobleme bei Kindern von Eltern ohne Ausbildungsabschluss. Im Bereich der Verhaltensstörungen liegt der Unterschied bei 44 Prozent.

Der sozioökonomische Hintergrund hat auch Auswirkungen auf die Art der Gesundheitsversorgung: Bei Kindern aus bildungsarmen Familien sind bis zu 68 Prozent mehr Krankenhausaufenthalte zu verzeichnen und sie bekommen bis zu 43 Prozent mehr Medikamente verschrieben als Kinder von Eltern mit höherem Bildungsabschluss.

Die Studie macht auch deutlich, dass die Frage des Familieneinkommens zwar relevant, aber nicht ausschlaggebend ist. Bildungseinflüsse haben deutlich größere Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder als Einkommensunterschiede.

 

Hier geht es zum Kinder- und Jugendreport 2018

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