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Gesund aufwachsen

Kariesprävention: einheitliche Empfehlungen für die Fluoridgabe

Erstmals liegen in Deutschland einheitliche Empfehlungen zur Fluoridgabe für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren vor. Konkrete Dosierungen und Anwendungsformen werden benannt und geben Fachkräften und Eltern eine klare Orientierung zur Zahnpflege und Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter.

Kleinkind mit Mütze lacht
© detailblick - Fotolia.com

 

Kinder- und Jugendärzte/innen, Kinderzahnmediziner/innen, Hebammen und Ernährungswissenschaftler/ innen haben in einem Prozess, den das Netzwerk Gesund ins Leben koordiniert hat, erstmals gemeinsame Empfehlungen für die Kariesprävention für Kinder im Alter von null bis sechs Jahren erarbeitet.

Karies gilt als häufigste chronische Erkrankung bei Kindern im Vorschulalter. Insbesondere Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Familien sind häufig betroffen. Durch die Anwendung von Fluorid von Geburt an in entsprechender Menge kann das Kariesrisiko von Kindern erheblich verringert werden. Bleiben die Milchzähne kariesfrei, ist auch das Kariesrisiko bei den bleibenden Zähnen geringer.

Zur Vermeidung frühkindlicher Karies wurden in 2019 zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich versicherte Kleinkinder ab dem 6. bis zum vollendeten 33. Lebensmonat beschlossen.


Kariesprävention mit Fluorid von null bis sechs Jahren

Neben der Begrenzung des Verzehrs von Süßigkeiten und süßen Getränken und der regelmäßigen Zahnreinigung spielt die Fluoridanwendung eine wichtige Rolle in der Kariesprävention. Von Geburt bis zum ersten Zahn wird die tägliche Gabe einer Tablette mit Vitamin D und Fluorid empfohlen.

Ab dem Zahndurchbruch soll das Kind allmählich und spielerisch an eine tägliche Zahnreinigung mit der Zahnbürste herangeführt werden. Bis zum 12. Lebensmonat kann die Zahnreinigung auch ohne Zahnpasta oder mit einer fluoridfreien Zahnpaste erfolgen. In diesem Fall wird dann die Vitamin D-Fluorid-Tablette für die Dauer des ersten Lebensjahres weitergegeben. Falls eine fluoridhaltige Zahnpasta eingesetzt wird, muss diese in Reiskorngröße dosiert werden. Ergänzend ist eine tägliche Vitamin D-Tablette ohne Fluorid empfohlen.

Im Lebenszeitraum ab 12 bis unter 24 Monate gilt dann das zweimalige Putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta in Reiskorngröße und ab dem zweiten Lebensjahr ein zwei- bis dreimaliges Putzen pro Tag mit einer erbsengroßen Menge.

Weitere Informationen, u.a. eine Broschüre zu den Handlungsempfehlungen, eine Grafik zur Fluoridgabe von Geburt bis zum sechsten Lebensjahr als auch Schaubilder zu korrekten Dosierungen fluoridhaltiger Zahnpasta in reiskorn- und erbsengroßen Mengen sind hier zu finden.


Auch die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. engagiert sich für die Zahngesundheit und wirkt mit im Aktionskreis Tag der Zahngesundheit. Der jährlich stattfindende Tag der Zahngesundheit widmet sich am 25. September 2021 der Parodontitis unter dem Motto: "Gesund beginnt im Mund - Zündstoff!".

Autor/in

Ulrike Meyer-Funke