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Neues BVPG-Positionspapier

BVPG-Positionspapier „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes”

Gemeinsam mit ihren 136 Mitgliedsorganisationen hat die BVPG in einem partizipativen Prozess Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung von Prävention und Gesundheitsförderung erarbeitet und auf ihrer Mitgliederversammlung 2023 mit einem Positionspapier verabschiedet.

Arbeit am Schreibtisch
© pressmaster - Fotolia.com

 

Eine größere Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung kann nach der BVPG entscheidend zu einer verbesserten Lebensqualität der Bevölkerung in Deutschland beitragen, allerdings nur, wenn das Handlungsfeld fachlich, politisch und strukturell weiterentwickelt wird.

Die grundsätzliche Forderung nach Stärkung und Verankerung von Prävention und Gesundheitsförderung als eines ressortübergreifenden und vor allem die Verhältnisprävention berücksichtigenden Handlungsprinzips ist zentrales und zugleich verbindendes Element der folgenden fünf Empfehlungen des BVPG-Positionspapiers „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes”:

  1. Das Präventionsgesetz in eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik einbinden: Den Health-in-and-for-All-Policies (HiAP)-Ansatz als zentralen Ansatz für eine zukunftsfähige Politik umsetzen und alle neuen Gesetzesvorhaben auf Bundes- und Landesebene auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen hin analysieren; neue Wege der Zusammenarbeit der Ministerien zu schaffen, um die sektor- und ressort-übergreifende Zusammenarbeit dauerhaft zu ermöglichen.

  2. Prävention und Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe weiterentwickeln und ausbauen: Effekt- und zielorientierte Investitionen für die Prävention und Gesundheitsförderung tragen entscheidend dazu bei, menschliches Leid durch Krankheiten, Invalidität oder Pflegebedürftigkeit zu vermindern und langfristig die entsprechenden Ausgaben in diesen Bereichen zu senken. Darüber hinaus sind auch für weitere gesellschaftspolitische Bereiche - bei mittel- und längerfristiger Betrachtung - sekundäre Einsparungen zu erwarten.

  3. Kommunale Gesundheitsförderung weiterentwickeln: Prävention und Gesundheitsförderung sollten zu pflichtigen Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung und als Pflichtaufgaben in den Gesundheitsdienstgesetzen der Länder für den Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) verankert werden - und auch die Finanzierung von zielgruppenbezogenen Gesundheitsförderungsmaßnahmen vor Ort muss dauerhaft gesichert sein.

  4. Digitalen Fortschritt und wertebasierte Orientierung in Einklang bringen: Autonomie, Empowerment, Partizipation und soziale Gerechtigkeit - an diesen Werten orientiert sich Gesundheitsförderung. Gerade mit Blick darauf gilt es also zu prüfen, wie digitaler Fortschritt so gestaltet werden kann, dass dieser dem Menschen dient bzw. ausgeschlossen werden kann, dass er ihm schadet, denn digitale Angebote sind kein „Allheilmittel”. Es muss genau differenziert werden, in welchen Bereichen digitale Angebote tatsächlich Chancen bieten. Auch sollte die Barrierefreiheit stets berücksichtigt werden.

  5. Ziele, Pläne, Strategien: Bestehendes sichten und Mehrfachentwicklungen vermeiden: Für die Gemeinschaftsaufgabe „Prävention und Gesundheitsförderung” sind in Deutschland viele verschiedene Akteure zuständig. Das führt zu einer bunten und kaum noch überschaubaren Vielfalt von Aktivitäten im Handlungsfeld. Gefordert ist deshalb eine bessere Integration und Koordination der Pflichten und Aufgaben, aber auch der Finanzierungs- und Evaluierungsbedarfe auf Seiten der zahlreichen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure und Aktivitäten.

Zum vollständigen BVPG-Positionspapier „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Prävention und Gesundheitsförderung” gelangen Sie hier (PDF).


Weitere Positionspapiere der BVPG

BVPG-Empfehlungen für das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BiÖG): Die BVPG begrüßt die von der Bundesregierung geplante Stärkung von Public Health mit dem Vorhaben, in 2023 einen Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) einzurichten und spricht dazu folgende Empfehlungen aus:

  • Evidenzbasiert steuern und kommunizieren
  • Bestehende Strukturen prüfen, Bewährtes erhalten und Parallelentwicklungen vermeiden
  • Föderale Strukturen berücksichtigen und die Vernetzung mit Ländern/Kommunen sicherstellen

Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit - Empfehlungen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) (PDF).


BVPG-Eckpunktepapier zur Weiterentwicklung des Präventionsgesetzes: Zur Weiterentwicklung des Präventionsgesetzes (PrävG) hat die BVPG auf ihrer Mitgliederversammlung 2022 Eckpunkte verabschiedet. Die BVPG sieht einen Fortentwicklungsbedarf zu folgenden drei Punkten, um die Umsetzung des PrävG noch stärker auf gesundheitsförderliche Lebenswelten auszurichten sowie die Zusammenarbeit von Präventionsakteuren und die Bündelung zahlreicher Präventionsmaßnahmen zu intensivieren:

  • Die Finanzierung von Prävention und Gesundheitsförderung dauerhaft und umfassend absichern und verlässliche Kooperationsvereinbarungen schaffen
  • Die Qualität von Prävention und Gesundheitsförderung weiter verbessern
  • Die Beteiligungsmöglichkeiten der Organisationen der Zivilgesellschaft intensivieren und ausweiten

Eckpunkte der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) zur Weiterentwicklung des Präventionsgesetzes (PrävG) (PDF).